Alles sein lassen…

eine Erklärung von Meister Osho


Ein wirklicher Checker unserer Zeit war der Osho, was das leichte Leben anbelangt. So viele wertvolle Werkzeuge hat er uns an die Hand gegeben. Er war ein unglaublich belesener Mann, unzählige Bücher hat er verschlungen, quer durch viele Themen.

Nach seiner eigenen Erleuchtung, hat er selbst viele Bücher geschrieben, (vielleicht auch vorher), die sehr wertvoll sind. Er wurde verfolgt, wie damals Jesus auch, ein „gutes“ Zeichen (wenn ich das so sagen darf) um zu erkennen, dass er die Wahrheit spricht. Verfolgt werden immer nur die „Guten“ oder „Richtigen“, die anderen werden in den Himmel gelobt. Nachdem wir aber wissen, dass meist das Gegenteil der Fall ist, das uns präsentiert wird, ist es ganz einfach zu erkennen, wer die Wahrheit spricht. Wer in der Öffentlichkeit schlecht gemacht wird, derjenige könnte für uns sehr wertvoll sein. Ich könnte eine ganze Liste von namhaften Männern aufschreiben, die ich mir näher angeschaut habe, die schlecht dargestellt wurden. Das Muster ist immer gleich: Die Menschen sollen nicht aufwachen, das ist nicht gewollt.

Hier habe ich einen interessanten Bericht von Osho gefunden. Viel Spaß beim Lesen und vielleicht auch beim „nachleben“.

In diesem Sinne,

man muss nicht alles wissen, man sollte nur wissen, wer wertvolle Dinge weiß, um Hilfe zu erlangen.

Deine Paula Himmelreich

„Der Wirbelsturm ist vorbei, und plötzlich bist du in deiner Mitte, so zentriert wie noch nie. Und wenn du erst einmal die Kunst beherrschst, alles so zu lassen, wie es ist, dann kennst du einen der Hauptschlüssel, der dir alle inneren Türen öffnet. Dann lässt du alles, was daher kommt, einfach so wie es ist, du vermeidest es nicht.
Wenn du es schaffst, einmal nur drei Monate lang in vollkommener Abgeschiedenheit, in vollkommener Stille zu leben, ohne gegen irgendetwas zu kämpfen und alles, egal was es ist, einfach auf sich beruhen zu lassen, dann wird nach drei Monaten das Alte fort sein und das Neue da sein. Aber der Geheimschlüssel ist, alles zuzulassen – egal wie furchterregend, schmerzlich, wie gefährlich und tödlich es auch zu sein scheint.
Oft wird es so sein, dass du das Gefühl hast, gleich verrückt zu werden, wenn du nicht einschreitest … und dann wirst du unwillkürlich etwas unternehmen. Du magst noch so klar sehen, dass es gar nichts zu tun gibt, aber du hast keine Kontrolle darüber und fängst trotzdem an, etwas zu tun.
Es ist so, als ob du nachts, um Mitternacht, durch eine dunkle Straße gehst, und plötzlich überkommt dich die Angst, und weil kein Mensch zu sehen ist und die Nacht dunkel ist und du dich nicht auskennst in dieser Gegend, fängst du an zu pfeifen. Was bringt dieses Pfeifen? Du weißt, es bringt nichts. Dann fängst du an, ein Lied zu singen. Du weißt, dass dein Lied nichts an der Situation ändern kann, nicht die Dunkelheit vertreiben kann und du trotzdem allein bleibst. Und dennoch bringt dich das auf andere Gedanken. Wenn du anfängst zu pfeifen, gibt dir das Pfeifen einfach Mut und lässt dich das Dunkel vergessen. Deine Gedanken konzentrieren sich auf das Pfeifen, und plötzlich fühlst du dich besser.
Eigentlich hat sich gar nichts geändert. Die Straße ist dieselbe, die Dunkelheit ist dieselbe, die Gefahr, sofern eine besteht, ist noch da –aberr jetzt fühlst du dich etwas sicherer. Alles ist wie zuvor, aber jetzt unternimmst du etwas. Du kannst auch einen Namen, ein Mantra vor dich hin murmeln: Rama, Rama, Rama in. Das wäre auch eine Art Pfeifen, würde dir den Rücken stärken. Aber diese Stärke ist gefährlich, diese Stärke birgt wieder ein Problem, denn diese Stärke wird nichts anderes sein als dein altes Ego. Du hauchst ihm damit wieder neues Leben ein.
Bleib einfach Zeuge, und lass geschehen, was immer geschieht.
Man muss sich der Angst stellen, um sie hinter sich zu lassen.
Man muss sich der Seelenqual stellen, um sie zu transzendieren. Und je authentischer man sich ihr stellt, von Angesicht zu Angesicht, je mehr man allem genau so ins Auge sieht, wie es ist, desto früher ist der Wendepunkt da.
Es dauert nur deswegen so lange, weil eure Authentizität nicht intensiv genug ist.
Es mag euch also drei Tage, drei Monate oder drei Leben kosten das hängt ganz von eurer Intensität ab. Im Grunde kann es schon in drei Minuten geschehen sein ja sogar drei Sekunden können genügen. Aber dafür wirst du eine wahre Hölle durchmachen müssen, von einer derartigen Intensität, dass du es vielleicht gar nicht aushalten, nicht ertragen kannst. Sobald man sich allem, was in einem verborgen liegt, stellen kann, verschwindet es, und sobald es fort ist, bist du ein anderer. Denn all das, was nun von dir gewichen ist, war vorher Teil von dir, und nun ist es nicht mehr Teil von dir.
Frag also nicht: ‚Was tun?‘ Da braucht man überhaupt nichts zu tun. Nichts tun, Zeuge sein, sich mühelos dem stellen, was immer der Fall sein mag. Ohne die leiseste Anstrengung, es einfach nur sein lassen …
Bleibe passiv und lass es vorbeiziehen. Es zieht immer vorbei. Wenn du etwas unternimmst, machst du damit alles kaputt, weil du dich dann einmischst.
Und wer ist es denn, der sich einmischt? Wer hat Angst? Genau das, was die Krankheit ausmacht, mischt sich ein. Genau das Ego, das es hinter sich zu lassen gilt, mischt sich ein! Ich habe euch gesagt, dass das Ego ein Teil der Gesellschaft ist. Ihr habt zwar die Gesellschaft hinter euch gelassen, aber das Teilstück, das euch die Gesellschaft verliehen hat, wollt ihr nicht hinter euch lassen. Es ist in der Gesellschaft verwurzelt. Es kann nicht leben ohne die Gesellschaft. Ihr müsst es also entweder hinter euch lassen, oder ihr müsst eine neue Gesellschaft gründen, in der es fortleben kann.
In Abgeschiedenheit zu leben heißt keineswegs, eine alternative Gesellschaft zu gründen. Verlass einfach die Gesellschaft, und alles, was dir die Gesellschaft verliehen hat, wird dann von dir abfallen. Es kann sich nur in einem bestimmten Umfeld, einem gesellschaftlichen Umfeld halten, außerhalb davon kann es nicht existieren. Du wirst es fallenlassen müssen. Das wird schmerzhaft sein, weil du so angepasst bist, weil so alles seinen Platz hat. Angepasst sein ist so bequem, ist so praktisch!.
Wenn du weggehst und auf dich gestellt lebst, gibst du damit alle Bequemlichkeiten, alle Annehmlichkeiten auf – alles, was die Gesellschaft zu geben hat. Aber wenn die Gesellschaft euch etwas gibt, dann nimmt sie euch dafür auch etwas weg: nämlich eure Freiheit, eure Seele.
Es ist also ein Kuhhandel, und wenn du versuchst, zu deiner Seele in ihrer Reinheit vorzudringen, musst du diesen Kuhhandel unterlassen.
Das wird weh tun, aber wenn du es schaffst, da hindurch zu gehen, ist die höchste Glückseligkeit nicht mehr weit. Die Gesellschaft tut nicht so weh wie das Alleinsein; die Gesellschaft beruhigt, die Gesellschaft ist angenehm und bequem. Aber sie schläfert dich in gewisser Weise auch ein. Wenn du da ausbrichst, wird es zwangsläufig unbequem für dich. Alle möglichen Unannehmlichkeiten werden die Folge sein. Diese Unannehmlichkeiten muss man erdulden, wohlwissend, dass sie zum Alleinsein dazu gehören, zur Wiedergewinnung deiner selbst dazugehören.
Du wirst daraus erneuert hervorgehen, mit neuem Glanz und neuer Würde, einer neuen Reinheit und Unschuld.”
Osho, The Book of Secrets,

8 Gedanken zu „Alles sein lassen…

  1. Ich frage mich, ob das heißt, man muss alle Menschen verlassen oder reicht es aus, Unmut, Sorgen, Probleme und jegliche Bewertung über die Menschen sein zu lassen?

    • ja es sind die Bewertungen die wir sein lassen sollen. Wenn wir alles so lassen wie es ist, dann ziehen wir den Hut vor der Schöpfung und erkennen, dass nichts verkehrt ist. Danke Andrea und alles Gute von mir.

  2. Sylvia Wallace sagt:

    Energie folgt der Aufmerksamkeit. Gedanken und Gefühle sind so mächtig. Je mehr ich etwas bekämpfe und ablehne umso stärker wird es und zeigt sich entsprechend im Leben. Ich habe mich oft gefragt, warum sich gewisse Dinge in meinem Leben ständig wiederholen und die Erkenntnis, das ich selbst die Ursache dafür bin war schmerzhaft aber auch sehr befreiend. Danke für die weisen Worte von Osho, ich stimme dem 100% zu. Was ich denke das bin ich, was ich bin das strahle ich aus, was ich ausstrahle das ziehe ich an.

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