ist jeden Tag
Im Alltag eingefangen, laufen die meisten Menschen, vorwiegend in den konsumorientierten Leistungsgesellschaften in ihrem Hamsterrad und die Tage schmelzen dahin wie Butter in der Sonne. Es wird nur von Feierabend zu Feierabend, zum Wochenende und Urlaub gelebt.
Kaum jemand hält zwischendurch inne und überlegt, was er da eigentlich macht. Ist es richtig, das halbe Leben ein paar Papierzettel (die man gegen Ware eintauschen kann) hinterherzurennen, die dann bei genauerer Betrachtung auch nicht so ganz viel Freude bereiten. Schnell ist der teure Urlaub wieder vorbei, oder die neue Bluse unmodern… Manchmal werden Menschen in ihrem Rennen gebremst, das ist dann ein Liebesakt des Himmels, wird aber nie so verstanden: Eine Krankheit, ein kleiner Unfall sollen Menschen, die zu sehr rennen, ausbremsen, um ihnen die Gelegenheit zu geben, wieder langsam zu werden. Man kann aber auch selbst, ohne einen Schicksalsschlag bremsen und anhalten. Diese kleinen Stopps sind das wahre Leben. Momente der Einkehr und mit einem ehrfürchtigen Staunen, machen das Leben erst lebenswert.
Wer sich einmal einen Tag Urlaub nimmt vom Alltag, also wirklich von allen Verpflichtungen und etwas völlig anderes tut als üblich, wird eine Perle einreihen in der Galerie der Lebensgeschichten.
Freinehmen von Beruf, aber auch von der Familie und hinausgehen in die Welt ohne Ziel. Vielleicht in den nächsten Bus einsteigen und schauen, wo man landet. Einmal umsteigen und in einen Zug setzten… Beim Fenster herausschauen und staunen. So nah an der Heimat, und doch so unbekannt, sind die Gegenden. Immer fährt man denselben Weg zur Arbeit oder zum Baggersee. Ich kenne viele Menschen, die fahren jährlich zum Gardasee auf der Autobahn und haben noch nie die schöne Gegend bis zum Gardasee gesehen, weil sie nur Vollgas an ihr Ziel brettern. Einmal auf der Landstraße in den Urlaub fahren und von Anfang an Urlaub zu haben, lohnt sich wirklich. Nicht immer muss alles schnell gehen und effizient sein- manchmal ist ein Trödeln und in den Tag hineinleben das wahre Leben. Was würde am Lebensende ein „perfektes“ Leben noch bedeuten? Nichts. Weißt du, was in Erinnerung bleibt?
Die peinlichen Momente, jene wo man sich gekringelt hat vor Lachen. Es sind die Momente des Staunens oder der tiefen Freude. Es sind die Momente, als die Tränchen gekullert sind vor Rührung, oder auch der Traurigkeit. Es sind Lebenszeiten, in denen man richtig gelebt hat. Kein Mensch erinnert sich am Ende noch an seinen langweiligen Büroalltag mit noch langweiligeren Kollegen und einem dünnen Kaffee (haha). Nein, es sind die kleinen Abenteuer, die kleinen Ausreißer aus dem Trott und die schönen Momente, die einem das Herz aufgehen lassen.
Der erste Tag deines restlichen Lebens beginnt jeden Tag.
Lasse jeden Tag ein Fest sein.
Das Geschenk des Lebens ist sagenhaft und wirklich schön- wenn du es erkennst und wahrnimmst.
In diesem Sinne,
lass es ordentlich krachen,
mach Morgen gleich blau und genieße diesen ersten Tag in deinem Leben.
Deine Paula Himmelreich
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