Wertungen und Urteile nach eigenem Filter
Was ist eigentlich der Grund, warum wir denken, alle müssten sich so verhalten wie wir selbst? Gut, wenn du jemand bist, der die Menschen sein lässt, wie sie sind, ist das schon eine wirklich sehr hohe Bewusstseinsstufe. Nur, kannst du das immer? Schleicht sich nicht manchmal ein Gedanke ein von:
“ Oh mei, die Brunhilde wird auch nicht schöner, dafür immer dicker (grins), oder der Karl-Heinz redet immer denselben Käse, ich kann es schon nicht mehr hören- dass der nicht gescheiter wird?“
„Mensch, die Flodders von nebenan stellen immer gleich 5 gelbe Säcke raus, die kaufen alles verpackt und kochen tun die sowieso nie. Alles nur Fertigessen.“
„Die Lüdenscheids, mit ihrer riesigen Karre, blasen auch ganz schön Abgase in die Luft und die Frau Lüdenscheid braucht auch jeden Sonntag in der Kirche ein neues Outfit…“
Wir sehen die Welt so, wie wir selbst konditioniert sind. Das sieht jeder völlig anders. Der eine, vielleicht sehr figurbewusst, sieht jeden Dicken,
der andere, dem seine Speckröllchen völlig egal sind, wird die molligen Menschen gar nicht sehen.
Wer sich selbst für schlau hält, grinst insgeheim, wenn er einem geistigen Tiefflieger (wie er das so sehen will) begegnet. Ein anderer freut sich, einen Menschen zu treffen, der „normal“ und einfach denkt.
Menschen, die selbst einen Doktortitel haben, stellen sich manchmal auf eine höhere Stufe, und eine Mama verteidigt vehement das Recht von Kindern. Dagegen ein kinderloser Mensch, wird die Kinder eventuell eher als Störfaktor sehen, weil sie in seinen Augen Krach machen und nerven. (haha)
Nein, ich möchte nicht das Wort Toleranz benutzen, weil es in letzter Zeit viel missbraucht wird. Es geht nicht darum, etwas zu tolerieren, sondern es geht noch einen weiteren Schritt zurück:
Der Filter im eigenen Kopf sollte öfter einmal ausgewaschen werden. Das ist wie bei allen Filtern auch, die muss man immer wieder erneuern, so ist es bei uns Menschen auch.
Bewusst zu werden, dass es keine Wertigkeit geben soll, sondern ein einfaches „Sein-lassen“
Das Bewertungssystem im Kopf zieht uns nämlich immer wieder in eine untere Bewusstseinsebene. Immer dann, wenn wir uns über jemanden etwas denken, sind wir auf Talfahrt.
Diese Mütze überziehen, nach dem Motto:
„Wenn die ihre Schratzen einmal ordentlich erziehen würden, wäre es bei uns im Hinterhof auch endlich wieder einmal ruhig…“
Die Welt zeigt sich uns immer so, wie es in uns gerade ausschaut, also gibt es gar nichts zu kritisieren, weil alles so ist wie es gerade sein soll.
Nein, das hat nichts damit zu tun, tatenlos dem Weltuntergang zuzuschauen! Das ist nicht wahr.
Wir sind auf der Welt, um zu leben und sie wieder schönzumachen, und lebenswert. Das ist unsere Aufgabe.
Wenn sich jemand in unseren Augen falsch benimmt, dann sollten wir sofort innehalten und atmen. Das ist nur unsere verschobene Wahrnehmung, die uns in die Irre führt.
Sollte dich etwas stören, wende dich ab und atme den Groll weg.
So einfach ist das.
In diesem Sinne,
schau dir die Welt wie einen Film an.
Bei einem Schauspiel wirst du auch nicht die Schauspieler „verurteilen“ für ihr Spiel.
Deine Paula Himmelreich
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