Unser Konsumverhalten hat eine globale Auswirkung

Alles ist mit allem verbunden

 

Unsere kapitalistisches Wirtschaftssystem ist auf Wachstum ausgerichtet. Permanent wird uns in den Medien und Wirtschaftsmagazinen suggeriert- ohne Wachstum gäbe es keinen Wohlstand. Damit Unternehmensgewinne nicht rückläufig werden, ist den Konzernleitungen scheinbar jedes Mittel recht. Es werden sogar minderwertige Produkte entwickelt, um künstlich die Umsätze in die Höhe zu treiben- Gerätschaften sollen vorzeitig kaputtgehen und somit wird noch mehr Müll produziert, als nötig wäre. Für dieses Vorgehen gibt es sogar einen Namen:

Geplante Obsoleszenz.

Bei der geplanten (vorzeitigen) Obsoleszenz ist heute ein Teil einer Produktstrategie gemeint, bei der Lösungen mit absehbar kurzer Haltbarkeit entwickelt, Rohstoffe von minderer Qualität eingesetzt und/oder keine Ersatzteile bzw. bei Software keine Updates angeboten werden, mit dem Ziel, dass das Produkt schneller schad- oder fehlerhaft wird oder nicht mehr in vollem Umfang genutzt werden kann – also das bewusste Einbauen von Schwachstellen in das betreffende Produkt für dieses Ziel.
In engem Zusammenhang steht der Begriff der Wegwerfgesellschaft, in der Gegenstände überwiegend nicht mehr repariert, sondern weggeworfen und durch neue ersetzt werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz

 

Ich möchte dir ein Beispiel für eine geplante Obsoleszenz geben: Die Glühbirne
1924 – die dunkle Seite der Glühbirne
Glühbirnen sollen leuchten – aber bitte nicht zu lange. 2500 Stunden Licht zu geben ist und war schon damals, kein Problem für den durchschnittlichen Glühfaden. Aus den rund 100 Tagen Brenndauer resultierte jedoch bald ein Absatzproblem und so schlossen sich, ganz im Zeichen der Gewinnmaximierung, Osram, Philips, und einige weitere zusammen. Ein, im wahrsten Sinne des Wortes, dunkler Pakt wurde besiegelt: das sagenumwobene „Phoebuskartell“ – Brennpunkt für Detektiv_innen. Die Ermittlungen sollen aber bitteschön nicht länger als 1000 Stunden dauern, dann geht nämlich das Licht aus. https://www.biorama.eu/geschichte-obszoleszenz/

Die älteren Semester unter euch werden mir zustimmen-Produkte die noch vor 20 – 30 Jahren produziert wurden, hielten viel länger als heute. Eine Waschmaschine tat ihren Dienst fast ein ganzes Leben lang und ein Auto, gut gepflegt, fuhr 20 Jahre ohne Probleme.
Nicht unsere Produktentwickler sind heute nicht mehr in der Lage langlebige Dinge zu produzieren, sondern die Konzerne geben die Lebensdauer der Gerätschaften vor. Jetzt könnte man sich natürlich fragen: Warum ist denn so etwas nicht verboten?
Die Antwort ist einfach und mit einem Wort zu beschreiben:

Wachstum.

Die Werbestrategen setzen dann noch einen drauf. Um ständig neue Produkte zu verkaufen, müssen sie nicht unbedingt kaputtgehen, nein man kann sie dem Konsumenten auch als „unmodern“ verkaufen. Es werden elektronische Geräte am laufenden Band auf den Markt geworfen, die immer noch mehr und bessere, Funktionen haben sollen. Das ist meistens falsch. Bei näherer Betrachtung wirst du feststellen, dass der Kosten-Nutzen-Faktor meistens nicht aufgeht. Besonders bei Handys und Computer sind die „neuen“ Funktionen meist nicht relevant.
Es hat sich in unserer Gesellschaft so eingebürgert, dass Dinge auf den Müll landen nicht weil sie kaputt sind, nein, sie werden sogar weggeworfen nur, weil sie „unmodern“ geworden sind.

Es wird höchste Zeit umzudenken.

Machen wir doch einen kurzen Zeitsprung in die Vergangenheit:

Die Nachkriegsgeneration, die von Hunger geplagt war, reparierte alles, was man reparieren konnte. Klar aus der Not heraus.
Aber mal ganz ehrlich:
Was ist daran falsch, eine Tischplatte mal abzuschleifen und neu zu lackieren, anstatt gleich den ganzen Tisch wegzuwerfen?
Warum kann man eine Jeans nicht auch mal flicken, bevor man sie wegwirft? Im Übrigen gilt es einmal zu überdenken, warum man heutzutage nicht, so wie früher auch, die Jeans so lange behält, bis sie ausgewaschen ist und cool aussieht. Heutzutage werden die Hosen nagelneu mit giftigen Chemikalien gebleicht und stone- gewaschen, um alt auszusehen. Diese Produktionsmethode ist bedenklich, da sie unsere Gewässer mit schädlichen Chemikalien belastet. Oh ich vergaß, die Produktionsstätten der Jeans, sind ja meist im fernen China, das sind ja nicht unsere Gewässer, die verunreinigt werden…

Ich habe in der zweiten Überschrift geschrieben, dass alles mit allem verbunden ist. Das Bewusstsein muss wieder gestärkt werden, dass alles eine globale Auswirkung hat. Jegliche Kaufentscheidung hat unmittelbar Konsequenzen auf unseren ganzen Planeten.
Wir sägen den Ast ab, auf dem wir sitzen!
So kann und darf es nicht mehr weiter gehen. Wir alle möchten eine wunderschöne Natur, unbelastete Gewässer und eine saubere Luft. Unsere Kinder haben auch ein Anrecht auf ein gesundes Leben.

Natürlich wirkt sich die globale Umweltverschmutzung direkt auf unsere Gesundheit aus. Erst wenn ernste Erkrankungen auftreten, wird hinterfragt, woher denn so etwas kommen könne.
Lebensmittel, die im Supermarkt gekauft werden sind alle hochbelastet. Unser Obst und Gemüse wird aus fernen Ländern importiert. Um den Transportweg unbeschadet zu überstehen, müssen zusätzlich Chemikalien zum Einsatz kommen.
Schau dir einmal an, wo das spanische Gemüses angebaut wird:

https://www.google.de/search?q=Bilder+Spaniens+Gew%C3%A4chsh%C3%A4user+almeria&client=firefox-b&dcr=0&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjSpYvlwqjaAhUrI8AKHSnnCkgQsAQIJg&biw=672&bih=435

Davon abgesehen, herrscht im Süden Spaniens akuter Wassermangel. Die Arbeiter, meist Afrikaner, wohnen zwischen den Gewächshäusern und sind den giftigen Dämpfen von Spritzmitteln unmittelbar ausgesetzt. Vom Lohnniveau gar nicht zu sprechen.

Du wirst dein Geld vielleicht nicht geschenkt bekommen und musst dafür viel arbeiten. Überlege dir gut wofür und vor allen Dingen wem du dein sauer verdientes Geld gibst. Es gibt genügend Alternativen ungiftige Lebensmittel, Bekleidung und Kosmetika zu kaufen.

Stell dir immer die Frage, bevor du etwas kaufst, ob du es unbedingt benötigst. Am umweltfreundlichsten sind immer die Produkte, die gut gar nicht erst kaufst.
Währe es nicht sinnvoller ein bisschen mehr Geld für gesunde Lebensmittel auszugeben und vielleicht auf das eine oder andere T-Shirt zu verzichten? Die Investition in deinen Körper ist die allerwichtigste überhaupt. Permanent giftige Lebensmittel zu essen, kann irgendwann krank machen. Viele Jahrzehnte muss dich dein Körper durchs Leben tragen, versorge ihn gut, damit du immer gesund und fit bleibst. In dein Auto wirst du sicherlich auch ein gutes Motoröl geben und regelmäßig Kundendienst machen, um lange daran Freude zu haben und Reparaturen zu vermeiden.
Nahrungsmittel aus fernen Ländern sind unserer Gesundheit nicht so zuträglich, als Obst und Gemüse aus regionalem und vor allen Dingen saisonalem Anbau. Wenn du dich im Rhythmus der Jahreszeiten ernährst, musst du nicht viel Geld für biologisch angebautes Gemüse ausgeben.
Es fällt Unmengen Verpackung an, wenn Produkte über die ganze Welt transportiert werden nicht zu vergessen die Emissionen die entstehen. Das muss nicht sein.
Wir leben in einem Land mit einer Vielzahl herrlich schmeckender Früchte und Gemüsesorten, das reicht völlig aus um sich abwechslungsreich und gesund zu ernähren.

Gerade jetzt im Frühling, freuen sich die Menschen nach dem langen Winter wieder in die wunderbare Natur zu gehen. Es ist herrlich die Bienen zu beobachten, wie sie sich an den frischen Blüten satt essen. Die Vögel zwitschern und bauen ihre Nester. Überall drücken sich förmlich die Pflanzen durch die Erde und erfreuen uns mit ihren prächtigen Farben, Formen und Gerüchen. Es wurde uns ein Paradies geschenkt. Oder sollte ich besser sagen: Geliehen! Wir sind nur eine begrenzte Zeit auf diesem wunderbaren Planeten. Es wird Zeit umzudenken und mit dieser Leihgabe ordentlich umzugehen. Du gibst dieses Vermächtnis deinen Kindern oder der nachfolgenden Generation, weiter. Sie werden sicherlich nicht erfreut sein, wenn sie einen zerstörten Planeten zum Leben bekommen.
Wenn man sich etwas ausleiht, achtet man normalerweise doch auf die Leihgabe und gibt sie ordentlich wieder zurück.

Ich sage dir, was meine Lebensphilosophie ist:

Wenn ich einmal diesen wunderschönen Ort hier verlasse, möchte ich so wenig wie möglich kaputt gemacht haben- und noch viel mehr Schönes hinterlassen als ich vorgefunden habe.. Jedes Pflänzchen und jeden Baum, den ich pflanze, bleibt bestehen, und andere Menschen können sich auch später noch daran erfreuen.
Das ist ein schöner Gedanke- die Welt ein bisschen schöner zu gestalten und vielleicht ein bisschen „aufzuforsten“.

Denke bei deinem Konsumverhalten immer daran, du teilst den Planeten nicht nur mit vielen Menschen und der Natur, auch die Tierwelt hat ein Anrecht auf eine unbelastete Umwelt. Ich meine damit nicht nur deine Haustiere, die Wildtiere, oder die Vögel, die du vielleicht fütterst, nein ich meine auch die Tiere die gegessen werden. Auch sie haben ein Recht auf ein schönes Leben. Ich weiß, ich kann keinen Fleischesser überzeugen zum Vegetarier zu werden. Ach, ich versuche es trotzdem:
30 Jahre lang habe ich Fleisch gegessen, ja sogar sehr gerne. Klar ich war es ja von klein an so gewöhnt. Jetzt bin ich seit 20 Jahren Vegetarier, keinen einzigen Tag ging mir Fleisch ab. Ich bin sehr gesund und habe keine Mangelerscheinungen. Es ist wirklich nur eine Konditionierung aus unserer Kindheit- wir denken ohne Fleisch ginge uns etwas ab. Es ist nur ein Umdenken nötig. Sonst nichts. Die Ammenmärchen, Vegetarier oder Veganer hätten Mangelerscheinungen, sind lediglich von der fleischverarbeitenden Industrie in die Welt gesetzt worden, um Umsätze zu generieren.

Sollte ich dich nicht überzeugen können ohne tierische Produkte leben zu wollen, dann appelliere ich an dich- kaufe kein Fleisch das aus Massentierhaltung stammt. Das ist ethisch nicht korrekt, wie in unserer Gesellschaft mit den Tieren umgegangen wird.
Alles soll immer billiger angeboten werden, ohne Rücksicht auf die Tiere und die Umwelt. Ist es das wert? Wollen wir da wirklich hin?

Wollen wir wirklich eine verrohte Gesellschaft, die einerseits alle von Kindesbeinen an mit Smartphone ausgestattet sind, mit dem Kreuzfahrtschiff auf Reisen geht, die neuesten Markenklamotten trägt, aber kein Geld für ordentlich produzierte Lebensmittel hat?

Es ist ganz einfach, diesen Missstand zu ändern. Dazu müssen wir nicht Petitionen unterschreiben oder die Supermärkte und Großkonzerne an den Pranger stellen. Kleine Anmerkung am Rande: Natürlich wäre das richtig, die Politik und die Erzeuger in die Pflicht zu nehmen- das hat leider bis jetzt nicht funktioniert. Solange Machtbestreben und Gewinnmaximierung das oberste Gebot ist, wird sich nicht viel ändern.

Aber eines dürfen wir doch nicht vergessen:

Wir, das Volk haben die Macht. Wir können bei jedem Einkauf entscheiden, wem wir unser Geld geben. Sobald wir diese Produkte im Supermarkt kaufen, geben wir unser Einverständnis für diese Missstände. Entziehen wir diesen Konzernen die Einnahmen, erledigt sich das Problem von ganz alleine. Ganz ehrlich, wenn es nach mir ginge, gäbe es keinen einzigen Supermarkt. Die 3-4 Produkte, die ich da noch kaufe, könnte ich auch in einem kleinen Kramer laden kaufen.

Du kennst sicherlich den Spruch:

Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin!

Jetzt stell dir mal vor: Keiner geht mehr in den Supermarkt!
Es gäbe keine Pestizide mehr auf unseren Äckern, keine Massentierhaltung, keine massenhaften Importe von Lebensmitteln und keine versiegelten Flächen vor den Gemeinden und Städten.

Wir müssen einfach wieder lernen bei uns selbst anzufangen. Stell dir vor jeder einzelne würde umdenken und sein Konsumverhalten ändern, alles wäre fein.
Ich möchte dich nicht missionieren auf alle Annehmlichkeiten des modernen Lebens zu verzichten. Das musst du auch gar nicht. Es ist völlig unbedenklich in einem verträglichen Maß Elektronik oder andere Konsumartikel zu erwerben.
Vielmehr geht es um dieses massenhafte konsumieren von Gebrauchsartikeln die dann nach kurzem Gebrauch wieder entsorgt werden. ­­­­­­

 

In diesem Sinne,

wünsche ich dir eine schöne Zeit auf diesem wunderschönen Planeten,
gib ihn so an deine Nachkommen weiter, wie du ihn vorgefunden hast,
oder vielleicht sogar um ein Stückchen schöner.

Deine Paula Himmelreich

 

 

Ein Gedanke zu „Unser Konsumverhalten hat eine globale Auswirkung

  1. Liebe Paula, habe deine Seite erst kürzlich entdeckt. Du schreibst wunderbare Artikel. Dieser sprach mich unteranderem an.
    Wie die Menschen mit sich selbst umgehen, gehen sie mit der Natur um. Innen wie außen!
    Im Außen kompensieren sie über Konsum.
    Ich selbst, bin ein bewußter Mensch. Weiß, dass alles mit allem zu tun hat.
    Danke, für deine wertvollen Impulse. Gute Arbeit, die du leistest.
    Liebe Grüße, aus Dresden,
    Ilka

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