Des Nachbarn Haus kennst du besser, als dein eigenes
Was hat Eitelkeit mit Nachbars Haus zu tun?
Beginnen wir mit der Eitelkeit:
Menschen die viel Arbeit und auch Geld in ihr äußeres Erscheinungsbild stecken, fühlen sich wohl in ihrer Haut, vielleicht auch im Idealfall, schön. Der Blick in den Spiegel bestätigt dieses Gefühl, dass sich die Aufhübscharbeiten gelohnt haben.
Doch das „Kunstwerk“ sehen nur die Mitmenschen. Klar, dein Gegenüber im Büro sieht dich 8 Stunden pausenlos, du dich selbst nur wenige Minuten im Spiegel.
Wir machen uns schön für die anderen Menschen, dagegen ist nichts auszusetzen. Ist man noch auf Partnerfang, dann ist solch eine Investition in Zeit und Geld gut angelegt… (grins)
Bei den Pfunden sind auch viele Menschen sehr akribisch darauf bedacht, dass es nicht zu viele werden. Auch hier sei angedacht:
Dein Erscheinungsbild, ob dünn oder bissi dicker, sehen auch nur die anderen, du dich selbst nur kurz im Spiegel.
Als ich heute wieder meine Radrunde gedreht habe, ist mir dieser Gedanke zu dem Thema gekommen, als ich ein grelles gelbes Haus sah, es ist so in Leuchtfarbe strichen. Es blendet gleich, wenn man es anschaut. Gut, über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Stelle dir vor, du bist der Nachbar und immer wenn du zum Fenster hinausschaust, siehst du dieses grelle gelb. Wenn dir das nicht gefällt, dann hast du ein Problem.
Derselbe Gedanke kommt mir immer, wenn jemand als Nachbarhaus ein verwahrlostes Haus hat. Du weißt schon, also so wirklich schlimm, mit viel Saustall herum und gar nichts Schönem. Keine Blumen und nur Müll im Garten- auch nicht schön.
So ähnlich ist es mit unserem eigenen Erscheinungsbild auch- das sehen auch die meiste Zeit die anderen. Wer noch ein intaktes Ego sein Eigen nennen kann, wird natürlich viel Wert auf den Erdenkörper legen, weil ja die Meinung der Mitmenschen wichtig ist. Sie könnten ja sagen:
„Mensch Elfriede, du siehst ja klasse aus! Wie hältst du noch mit fast 60 Jahren, deine mädchenhafte Figur! Und deine Haut ist so schön glatt, welche Creme schmierst du dir denn ins Gesicht?“ (lächel) So oder so ähnlich laufen Gespräche, die das Frauenherz höher schlagen lassen.
Ich möchte ganz sicher nicht dazu aufrufen, die Haare nicht mehr zu waschen und hemmungslos zu essen bis, dass die Luftmatratze platzt, nein, unser Körper dient uns viele Jahre lang, er will gehegt und gepflegt werden. Jeder soll sich darin wohlfühlen, das ist enorm wichtig.
Doch sollte nicht eine gewinnorientierte Industriemaschinerie dazu Anleitung geben wie sich der „moderne“ Mensch wohlfühlen sollte.
Nur weil jetzt „Hungerhaken“ mit Kleidergröße 34 „in“ sind, müssen wir das noch lange nicht mitmachen. Auch muss man sich nicht auf den Körper malen lassen, nur weil das jetzt Mode ist.
Wer sich in seiner Haut wohlfühlt, auch wenn er 100 Kilo wiegt, der ist immer schön. Wer mit sich im Reinen ist, strahlt diese innere Schönheit nach außen hinaus. Genau das können die Mitmenschen sehen und auch fühlen.
Kennst du sie auch, diese Charakterschauspieler die dieses gewisse Etwas ausstrahlen, obwohl sie eigentlich nicht „schön“ sind, so wie wir das bezeichnen würden. Genau das meine ich. Schönheit kommt von innen. Wenn du dich nicht schön fühlst, dann musst du im Inneren noch bissi aufräumen.
Wer möchte das Parameter für wahre Schönheit festlegen?
Das ist genauso Geschmacksache wie alles andere auch. Gott sei Dank, sonst würde ja ein Teil der Bevölkerung übrig bleiben, weil sie keiner anziehend findet.
Immer findet jeder Topf seinen Deckel, wenn er einen will.
Gerda Kirchhoff sagt:
Ja, sowas von Klasse , Dein Bericht!! Deine Gerda, grins!
paula sagt:
Meine liebe Gerda! Super, dass du geschrieben hast, ich freu mich, danke dir!